Agile Wednesday @Senacor

von Magnus Lenz und Christian Bäurer | 30. März 2022 | Agilität, Deutsch, Senacor, Software Engineering, Tools & Frameworks

Magnus Lenz

Managing Consultant und Agile Experte

Christian Bäurer

Managing Consultant und Agile Experte

Agile Wednesday @Senacor

Seit ungefähr 1. Jahren veranstalten wir bei Senacor auf Initiative der Agile Innovation Practice alle vier Wochen den Agile Wednesday, um die agile Community in Senacor weiterauszubauen und Erkenntnisse bzw. Erlebnisse aus Projekten mit anderen Kollegen zu teilen. Anders als andere Knowledge Talks im Senacor Universum verfolgt der Agile Wednesday einen leichtgewichtigen Ansatz. Um einen Slot beim Agile Wednesday zu bekommen, muss lediglich eine Überschrift und ein 2-3 Zeiler geliefert werden. Für den Termin selbst gilt die Devise umso interaktiver, umso besser, dafür setzen wir z.B. auf Brainstorming (z.B. in Breakout Sessions) oder Tools wie Miro und Mentimeter.

Inhaltlich haben alle Themen rund um agiles Arbeiten Platz, welche wir bei uns im Unternehmen oder im Projekteinsatz bei unseren Kunden vorfinden. Hier ein paar Beispiele zu Themen und Inhalten, welche bisher in den Agile Wednesdays besprochen wurden:

    • Gestartet wurde mit der Frage, ob ein Product Owner ein Mädchen für alles sei. Hier sehen wir in der Praxis leider häufig diese Erwartung, aber für einen erfolgreichen Product Owner bzw. für ein erfolgreiches Produkt gilt die Devise weniger ist mehr. Fokus auf die Produktvision und das sinnvolle Herunterbrechen in einzelne Features sowie die Entscheidungskompetenz innezuhaben sind essenziell. Weitere bzw. fehlende Kompetenzen eines Product Owners, wie z.B. das Ausarbeiten einzelner User Stories, können gegebenfalls durch das Team kompensiert werden. Siehe dazu auch den Blogpost von Ulf Brusch.
    • Neben dem Product Owner haben wir uns auch mit dem Scrum Master beschäftigt und uns die Frage gestellt, was einen guten Scrum Master ausmacht. Die Kombination aus Lehrbuch, Pragmatismus und vor allem Softskills sind ausschlaggebend, das Besuchen einer Scrum Master Schulung allein reicht hier definitiv nicht aus.
    • Wenn wir über Agilität in Konzernen sprechen oder überhaupt agilen Transformationen, dann kommt man auch sehr schnell zu typischen Fallstricken, die einem auf diesem Weg begegnen können. Auch darüber haben wir gesprochen und die wichtigste Erkenntnis – wenn auch nicht ganz neu – ist: ein Daily und die Nutzung von Jira machen eine Organisation noch nicht zu einer agilen Organisation. Hierzu haben Sophie Hummel und Ann-Kathrin Stehle einen Artikel im Magazin OrganisationsEntwicklung ZOE veröffentlicht.
    • Natürlich standen auch Skalierungsframeworks bzw. Teile dieser Frameworks auf der Agenda, so haben wir uns in einem Termin den PI-Plannings nach SAFe gewidmet. Leider sehen wir hier häufig wie zu viel Geld verbrannt wird, da die PI-Plannings nicht ausreichend geplant und sinnvoll genutzt werden. Commitments werden nicht ernst genommen und unterschiedliche Detailtiefen in der Vorbereitung sorgen für Missstände in der Planbarkeit.
    • Auch das Update des Scrum Guides 2020 wurde selbstverständlich thematisiert und mit unserem befreundeten Agile Coach & Scrum Alliance Mitglied Christian Zander diskutiert. Sprintziele werden in der Praxis häufig ignoriert oder vernachlässigt, aber gerade mit dem Update hat es eine viel zentralere Rolle eingenommen und die Frage nach dem „Warum?“ muss vom Product Owner im Sprint Planning beantwortet werden.
    • Weitere Themen waren unter anderem “Retrospektiven – Team Booster oder Zeitkiller?”, “Remote Onboardings – gerade in der Pandemiezeit wichtiger denn je”, “Job Stories – eine Alternative zu User Stories” und vieles mehr.

Die Anzahl der Teilnehmer*innen wuchs stetig und die Hintergründe könnten nicht vielfältiger sein. Gerade die bunte Mischung aus Developern und Consultants, den unterschiedlich großen Erfahrungsschätzen im agilen wie im klassischen Projektvorgehen und Hintergründe verschiedener Branchen tragen zu den regen Diskussionen und dem Meinungs- und Wissensaustausch bei.

Wie es sich zum agilen Arbeiten gehört, hinterfragen wir uns regelmäßig selbst und fordern über Fragebögen oder in Gesprächsrunden mögliche Verbesserungen ein. Vielen Dank an alle Kolleg*innen für das wertvolle Feedback, welches wir hier bereits erhalten haben.

Als sehr positive Rückmeldung sehen wir, dass die ersten Kunden Adaptionen des Formats übernommen haben. Das freut uns sehr und lässt uns noch motivierter in das Jahr 2022 starten. Wir hoffen auf weiteren Zuwachs, spannende Beiträge und freuen uns natürlich immer über Feedback!

Eure Hosts
Magnus & Christian