Florian Rudisch
Lead Developer und Ansprechpartner DevCon
Das Format der DevCons erfreut sich bei Entwicklern als auch bei Consultants großer Beliebtheit. Dabei kommen interne und externe Experten zusammen und setzen sich im Rahmen von Vorträgen und Workshops mit aktuellen Themen und Herausforderungen in der Developer-Welt auseinander. In den letzten Jahren fanden jeweils eine DevCon im Sommer zum Sommerfest und eine im Winter statt. Bereits im letzten Jahr mussten wir aufgrund der Pandemie den Modus auf eine Online-Variante umstellen. Thomas Glöckler hatte im Rahmen eines Blogartikels die Anfänge dieser StreamedCon beschrieben. Alle Talks des letzten Jahres sind auf unserem Youtube Channel zu finden und auf jeden Fall einen Blick wert!
Dieses Jahr wollten wir wieder in einen bekannteren Modus zurückkehren, der aber noch beherrschbar und verantwortbar gegenüber der andauernden Pandemie ist. Dadurch ist die Idee einer HybridCon entstanden. Wir haben uns am 21.10. an drei Senacor-Standorten (Bonn, Frankfurt und Nürnberg) in kleinen Gruppen getroffen, gemeinsam interessante Talks angehört und in Breakout-Sessions diskutiert. Die Talks wurden zudem gestreamt und konnten somit an jedem Standort und auch im Homeoffice verfolgt werden. Dadurch konnten sich auch Kolleg:innen anschließen, die einen bestimmten Talk interessant fanden oder zu einem spezifischen Thema diskutieren wollten. Für die Remote Breakout-Sessions standen ein Miro Board und entsprechende Teams-Räume für den Austausch zur Verfügung.
Talks
Drei Kollegen referierten zu aktuellen Themen bevor unser CTO David Schmitz einen aktuellen Blick auf die Entwickler Community in der Firma geben konnte
Begonnen hat die HybridCon mit der Zusammenfassung und Aufbereitung eines Innovation Labs zum Thema Automated Machine Learning und den verschiedenen Frameworks, welche hierfür zur Verfügung stehen. Victor Warno hat dabei die einzelnen Schritte beim Machine Learning kurz erklärt und dargelegt wie die Frameworks den Prozess unterstützen und vereinfachen. Zu dem Thema ist auch ein Blog-Artikel vorhanden.
Daniel Heinrich hat im zweiten Talk erklärt was rekursive Datenstrukturen sind und wie Operationen für diese verallgemeinert werden können. Es war die Frage zu klären wie die Transformation einer beliebigen Datenstruktur zu einen Berechnungsergebnis allgemein hergeleitet werden kann. Dazu wurde sich an Konstrukten aus der funktionalen Programmierung bedient. Mittels sog. Recursion Schemes wurden die Datenstrukturen Schicht für Schicht auseinandergenommen und so schrittweise ein Ergebnis berechnet. So konnte z.B. eine allgemeine Size-Operation definiert werden, welche die Anzahl an Elementen in einer List oder auch eines Trees bestimmen kann.
Im abschließenden dritten Talk hat Stefan Walter die funktionale Programmierung genauer beleuchtet und deren Verwendung in Java beschrieben. Bei der funktionalen Programmierung sind einige Pitfalls vorhanden vor denen gewarnt wurde, um sie im Projekt umschiffen zu können. Der Talk ist auch auf Youtube vorhanden.
Breakout Sessions
Das Ziel der Breakout-Sessions war der Austausch zwischen Kolleg:innen zu aktuellen technischen, fachlichen und interdisziplinären Themen. Dies hat sowohl vor Ort als auch remote gut funktioniert und intensive Diskussionen konnten entstehen. Bei den Themen der Breakout-Session gab es keine Einschränkungen, einige Themen waren durch eine vorherige Themensammlung vorhanden, aber es gab keinen Zwang dieses Thema zu diskutieren, wenn man ein spannenderes in der Hinterhand hatte.
Die Remote Breakout-Sessions fanden in Teams-Räumen mit der Unterstützung von Miro statt. Als Diskussions-Modus wurde der Fishbowl-Ansatz gewählt. Hierbei ist es eine Runde von freien Stühlen vorhanden, welche durch Personen besetzt werden, die in der Folge aktiv an der Diskussion teilnehmen. Wenn man als Teilnehmer im inneren Kreis seinen Beitrag zur Diskussion geleistet hat, kann man sich aus der Runde zurückziehen und Platz für einen anderen Teilnehmer machen. Dieser Ansatz ist gut für Remote-Diskussionen geeignet, da man mit Hilfe eines Avatars über Miro zwischen der diskutierenden und der zuhörenden Position wechseln kann.
Einige diskutierte Themen waren sehr technischer Natur wie bspw. die Verwendung von HTTP 1.1 vs. HTTP 2 oder Blockchain Themen (u.a. Helium / IOTA). Allerdings wurden auch interdisziplinäre Themen wie Flexwork oder das Zusammenarbeitsmodell während der Pandemie besprochen und die Auswirkungen auf Personen und Projekte diskutiert.
Fazit
Die HybridCon hat geholfen den Austauschen zwischen den Mitarbeitern zu fördern, neue Kolleg:innen kennenzulernen und mit ehemaligen Teammitgliedern Neuigkeiten auszutauschen. Die Talks waren hervorragend vorbereitet und interessant vorgetragen, sodass man gespannt über den eigenen Tellerrand herausblicken konnte.
Die Breakout-Sessions haben interessante Diskussionen erzeugt und Anstoß zu neuen Themen für einen kommenden 24h Sprint oder ein neues Innovation Lab gegeben.
Es gab auch Learnings für kommende DevCons oder – wenn notwendig – auch hybride Konferenzen. Die Themen für die Breakout-Session waren sehr frei und kein dezidierter Verantwortlicher für Themen vorhanden. Dieses Fehlen einer Ansprechperson zu einem Thema hat den Start der Diskussion teilweise erschwert. Bei kommenden Sessions werden wir eine Lösung für diesen Umstand finden.
Gesamtheitlich betrachtet ist die HybridCon sehr gut verlaufen und hat den Austausch zwischen Kollegen:innen angeregt neue interessante Themen zu diskutieren. Die Vorfreude auf die nächste DevCon ist auf jeden Fall schon vorhanden!